Wir alle haben nur eine begrenzte Zeit auf dieser Erde.
Wir sollten sie sinnvoll nutzen
Ich hau hier ab Ich bin zur Reha hergekommen und dachte mir: Vielleicht sind die dort nett. Für diesen Fall hab ich mir vorgenommen: Du schläfst dich aus und frisst dich fett. Da kam auch schon die heiß ersehnte Frühstückszeit. Ich konnte meinen Appetit nicht mehr bezwingen. Zehn Schnitten Brot und fünfzehn Eier legte ich bereit, um sie mit Butter, Wurst und Käse zu verschlingen. Das war ein Hochgenuss am Förderband, denn ich verdrückte auch noch Joghurt, Milch und Grieß bis mir das Zäpfchen ganz nach vorne stand und sich auch nichts mehr in die Backen pressen ließ. Mein Gott, was habe ich geröchelt und gestöhnt, als ich erschöpft vom leeren Tische schlich. Die Küche war an allem schuld, die uns verwöhnt. Das Essen ist zu gut und das vertrag ich nicht. Das war ein harter Stress für Magen, Darm und Nieren. Der Bauch war wie ein aufgepumptes Pulverfass. Dann sollten wir den Beckenboden noch trainieren und das macht mir schon gar nicht Spaß! Schon wieder gluckste es in meinem Magen rum, als ich voll Widerwillen diese Turnhalle betrat. Ich schaute mich nach allen Seiten um, ob irgend jemand was zu essen hat. Die junge Dame freundlich, schlank und nett kam unverhofft durch eine Türe rein. Sie hielt in ihren Händen ein Skelett… Ich dachte mir: Das kann nicht sein! Soll ich denn an den weißen Knochen knabbern? Wo bleibt die Wurst, der Schinken und der Speck? Die können doch nicht alles selber runterschlabbern, so ganz alleine kriegen sie das Fleisch nicht weg! Die Rippen waren auch schon aufgegessen, der Kopf, die Arme, Schultern und die Beine. Weg war’s, verzehrt und schon vergessen, nur Rückgrat und das Becken blieben ganz alleine.   Dann zeigte sie das Sitzbein und den Beckenboden und hielt den Vortrag über Muskeln und Verschließen. Ich dachte: Gleich spricht sie noch über Hoden und ließ schon wilde Phantasien sprießen. Denkste Puppe, kannste gleich vergessen! Stattdessen sollten wir den Beckenboden stärken, von wegen schlafen, saufen oder essen… Das Training passt mir nicht, das wäre zu bemerken. Dann kam das mit dem Fahrstuhl von Etage 1 bis 4 und: Ausatmen und Beckenboden spannen. Das war so unbequem und darum dacht ich mir: Bei Fahrstühlen, da gibt es auch mal Pannen. Und dann gibt es die Wartezeiten auch. Und darum sagte ich ganz frei und ungehemmt: Es quietscht so sehr in meinem Bauch, ich glaube, dass mein Fahrstuhl klemmt. Sie schaute mich nur an und sagte: Nein! Sie gehen dann weil es so klemmt auf allen Vieren und schauen mal zum Baumarkt rein, nach einem Kännchen Öl zum Fahrstuhl schmieren! So schlimm ist das in diesem Haus! Die wollen alle, dass man hier was tut. Doch ich, ich dachte mir: Du machst es wie zu Haus, dass man sich voll stopft und dann ruht. Zur Arbeit hat der liebe Gott die Frau erschaffen. Die weiß es besser, wie man alles macht. Der Mann dagegen, muss viel essen und dann schlafen und schuftet dann beim Saufen in der Nacht. Und darum wird es mir in diesem Hause nie gefallen. Das bleibt der Weisheit allerletzter Schluss: Ich kann nur immer wieder meine Fäuste ballen, wenn ich vom Tisch weg oder aus dem Bette muss! Kein Wunder, dass mir Walking oder Sport so sehr an meine Nieren geht, denn dieses Abrollen der Füße ist doch glatter Mord, was einem Manne auch nicht zu Gesichte steht. Nur eines kann ich gar nicht mehr verstehen: Mein Arm tut mir so weh, wenn ich ihn drehe, der Hals ist steif, das Rückgrat krächzt wie eine Krähe, die Wade krampft, wenn ich mal gehe. Ich kann auch gar nicht laufen, bin noch nie gerannt. Noch nicht einmal ‚ne Schraube kann ich richtig drehen. Und darum habe ich das klar erkannt: Ich muss zum Arzt nach neuen Pillen gehen! Die Pillen müssen solche Wirkung zeigen, dass ich sofort herum spring, wie ein junges Reh und kann wie damals auf die höchsten Bäume steigen und alles ist gelenkig und gar nichts tut mir weh. Das habe ich dem Arzt schon hundert Mal gesagt. Doch der ist dämlich und versteht mich nicht, weil er dann immer nach der geistigen Verfassung fragt und schaut mir dabei komisch ins Gesicht. Jetzt glaube ich: Das Rätsel hab ich ganz allein gelöst: Nur der verdient Gesundheit und ein langes Leben, der faul und voll gestopft in einer Ecke döst und es versteht, die Flimmerkiste auf die Nase raufzukleben. Und darum muss ich weg von hier und werde das auch nie bedauern. Ich schwöre euch bei zehn Glas bestem Bier: Die ganze Welt wird einmal lange um mich trauern!
Spass
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