Wir alle haben nur eine begrenzte Zeit auf dieser Erde.
Wir sollten sie sinnvoll nutzen
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Natur
Spreewald - verschiedene Gedichte
Im Spreewald Im Spreewald glitzert froh das Morgenlicht im frühen Tau der satten, ebenen Weiden, die sich mit einem daunenweichen Leichtgewicht aus hellen Nebelschwaden schwelgend kleiden. Das scheue Wild hat hier des Nachts geäst und sucht den Einstand in dem dichten Schatten des weiten Waldes, wo kein Lüftchen bläst und wo es junge Kiefern stets verborgen hatten. Hier wachsen bunte Pilze und auch viele Beeren. Die Luft ist rein, mit frischem Sauerstoff gefüllt. Hier herrscht die Ruhe, die wir so begehren; die Seele schwelgt vor diesem satten grünen Bild. Die Spree beherrscht mit ihren schmalen Fließen den bunten Reigen dieser üppigen Natur. Sie lässt so viele Arten bunter Blumen sprießen, als ein begrüßendes Bukett für die Erholungskur! Die Vögel singen uns so viele frohe Lieder auf sanften und geheimnisvollen Wanderwegen. Sie sagen dir: „Lass dich hier ruhig nieder, denn dieses Land ist unser aller Segen.“ Du findest hier der Wenden aufgeschlossene Seelen, die auch die Güte ihres warmen Herzens teilen, mit allen Menschen, die den Spreewald wählen, um hier einwenig oder ständig zu verweilen. Hier lebt und strebt die Tüchtigkeit, - der Wenden starke schöpferische Glut, die in der Vielfalt der Gemeinsamkeit Erhebendes für unsere Zukunft tut. Es ist ein Volk, das seine Heimat liebt mit heißem Herzen und mit klarem Geist und seinem Gast die schönsten Stunden gibt, der voller Neugier dieses Land bereist. Es ist ein Volk, das um den Frieden ringt, wie eine gute Mutter um den lieben Sohn, - das auch so viele schöne  Lieder singt, aus seiner eigenen künstlerischen Tradition. Und wie ein Kapitän in unseren Tagen den Spreewaldkahn bewegt mit starker Hand, so wird uns eine innere Stimme sagen: Ein solches Volk bereichert unser Vaterland.
Der Spreewald im Winter Wenn Wintersportler stöhnend klagen: Wie schlimm! Es fällt so wenig Schnee! Dann fühle ich ein großes Wohlbehagen, weil ich im Spreewald wandern gehe. Ich brauche keine Bretter, keinen Schlitten, auch keine Schneeketten in meiner Nähe. Ich pfeife auf die eingefleischten Sitten, weil ich auf Schusters Rappen gehe. Der Weg führt mich zur Berste und zur Spree, wo auf dem Fluss die Wasservögel zu mir eilen. Wenn ich die Kraniche auf unseren Wiesen sehe, dann könnte ich sehr lange dort verweilen. Die alten Eichen stehen, hoch und stumm in einem immergrünen Kleid aus Efeublättern, wo in den Zweigen um den Stamm herum die Eichhörnchen und bunten Spechte klettern. In jungen Kiefern schläft die Winterluft verträumt im breiten Bett der flachen Zweige. Der grünen Kiefernnadeln herber Wunderduft geht hier im Spreewald nie zur Neige. Er frischt den Atem auf, bewegt den Geist. Mit frischer Kraft beflügelt er Gedanken. Was in den engen Städten schnell vergreist, beginnt hier wieder neu zu ranken. Ich liebe diese stillen Wanderwege mit ihrer Fauna in der sanften Einsamkeit, in der erhabenen Freiheit ohne ein Gehege, erst recht im Winter, wenn es wenig schneit. In dieses grüne und vertraute Wanderland ist meine Sehnsucht eingebettet und geborgen. Hier fühle ich mich angeregt und doch entspannt und frei von allen Lasten und den Sorgen. Wenn Wintersportler klagend stöhnen: Es fehlt der Schnee am Hang und in der Nähe, dann kann der Spreewald mich so sehr verwöhnen, weil ich auch mal bei schlechtem Wetter wandern gehe.
Brücke über die Spree bei Lübben
Wiesen im Spreewald Wiesen im Spreewald, Seen und Forst, über deinen Fließen thront ein Adlerhorst. Steige hoch, du roter Adler, denn hier bist du zu Haus; und führe unsere Gäste in deinen Jagdrevieren aus. Spreewälder Kähne machen hier Rast. Schwärme weißer Schwäne grüßen unseren Gast. Legt ab ihr schlanken Gleiter und bringt uns weit hinaus, denn wir genießen Paradiese in unserem eigenen Haus. Wo habt ihr Menschen Schönheit so nah? Unsere grünen Wunder sind für alle da. Schaut euch satt, ihr Helden, die ihr die Heimat liebt, weil es nicht überall ein anmutiges Plätzchen gibt. Gäste im Spreewald haben es gut. Unser grünes Wunder setzt ihr Herz in Glut. Komm her, du stolzer Kranich, heb die Trompete an und sage unseren Gästen, was man hier sehen kann. Straßen und Stege führen dich her. Fahrrad-Wanderwege zeigen dir noch mehr; führen dich durch Dörfer, durch eine bunte Flur. Wie schön ist doch der Spreewald auf einer Wandertour. Pilze und Beeren schmücken den Wald. Wo sie sich vermehren, freut sich jung und alt. Steige ab, verträumter Radler und pflück die schönsten ab, die dir der Spreewald so gütig in die Hände gab. Seen und Fließe segnen das Land. Wo sie sich ergießen, rankt ein grünes Band. Seid gegrüßt ihr grünen Lauben hoch über Fließ und Spree. Wer würde das nicht glauben, dass ich euch gerne wiederseh!
Der Spreewald im Frühlingsduft Trübe Tage fliehen leise, dunkle Wolken hellen auf. Graue Gänse ziehen Kreise, folgen laut dem Spreeverlauf. Fliegen über grüne Wiesen, wo der Kranich sichernd wacht. Bunte Enten auf den Fließen zeigen stolz die Federpracht. Mutig heben grüne Spreite weiße Glöckchen hoch hinaus, schmücken Wege zum Geleite mit den zarten Blüten aus. Erste Krokusse und Osterglocken weben schon den bunten Reigen. Neben letzten weißen Flocken sich auch blaue Sternchen zeigen. In den Häfen liegen Kähne, warten auf die Sommergäste. Fleiß und Ordnungssinn der Kapitäne tilgt die winterlichen Reste. In den Gärten, in den Gassen bricht der Frühling sich die Bahn. Auf dem Wasser, - kaum zu fassen, zeigt sich schon der erste Kahn. Der Spreewald steht im Frühlingsduft, legt die Winterkleider nieder. Wer im Frühling hier gewesen ist, kommt auch gerne wieder.
Abend am Neuendorfer See