Wir alle haben nur eine begrenzte Zeit auf dieser Erde.
Wir sollten sie sinnvoll nutzen
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Politik
Der Grabgesang der DDR Ein Faultier war die Planwirtschaft und der Bedarf, - ein junges Reh. Die Produktion zog nur mit halber Kraft und was regierte, war aus Gips und Schnee. Die Kriecher hatten volle Taschen. Die Klugen trat man würdelos und unverschämt. Die Richter strickten nur die engen Maschen, die auch die letzte Hoffnung lähmt. Schreiend geht der Staat zu Grunde. Menschen kleben an der Mauer, wie die Kletten. Der Eigensinn mit der Gewalt im Bunde, sprengt hier die Grenzen, aber nicht die Ketten. Die Menschen springen aus dem Regen und speisen an der neuen Raufe. Dem einen bringt sie den gewünschten Segen, der andere fällt naiv in eine miese Taufe. Ein jeder stellt jetzt neu die Weichen und viele neue Fragen kommen auf. Die neue Zeit, das ist die Zeit der Reichen. Die Armen zahlen noch was drauf.   Die Sache selbst ist ärgerlich und unbequem, doch das Problem liegt im politischen System.
Gebet eines Gläubigen  (Zum 30. Jahrestag der DDR) O Herr, lass wachsen, blühen und gedeihen den lang ersehnten Arbeiter-und-Bauernstaat; des neuen Menschen aufpolierte Reihen, der endlich die gerechte Staatsform hat. Wie vieles hat sich doch so sichtbar in dreißig Jahren grundsätzlich gewandelt: Ganz gleich, ob es schon mal gewesen war und ob es sich um neu Erschaffenes handelt! So war der Mensch durch Menschen ausgebeutet, geplagt, geschunden und entehrt. Die Jugend weiß nicht mehr was das bedeutet, denn heute ist das alles umgekehrt! Der Kopf des Menschen war ein wüster Arbeitsplatz gewesen, wo er Gedanken wälzte, bis er einen Standpunkt fand. Jetzt braucht er nur die Zeitung durchzulesen, denn seine Meinung wird zentral geplant. Früher waren die Geschäfte voll und überladen. Vom vielen Glotzen wurden Menschen blind. Jetzt spart man Zeit und schont die Waden, weil die Regale endlich leer geworden sind. Früher konnte man die Blinden unten sehen. Das hat sich alles grundsätzlich verschoben, weil heute scharfsinnige Menschen unten gehen, die Blinden sitzen oben! So segne uns, o Herr, und auch die schöne Zeit, die wir in unserer DDR verbringen, denn bis zur Grenze ist es nicht sehr weit, da kann man auch herüber springen.