Wir alle haben nur eine begrenzte Zeit auf dieser Erde.
Wir sollten sie sinnvoll nutzen
Amalfi 2008 Ein kurzer Reisebericht zur Würdigung der Leistungen unserer Busfahrer Italien, das heißt Sonne pur. Italien, das heißt viel erleben; Italien, das heißt angenehme Temperatur, Italien heißt, der Seele was Besonderes geben. Wir wollten zur Amalfiküste und dazu braucht man einen guten Bus, denn von Berlin kann niemand bis Italien sehen und keiner geht so weit zu Fuß. Wir buchten diese Reise und nahmen unsere Plätze ein, denn mit zwei Fahrern hinter einem Lenkrad, da kann man schon zufrieden sein. Doch irgendwie kam der Gedanke auf: „Na ja, es sind noch keine alten Hasen; beherrschen sie auch dessen Lauf auf allen Wegen und in allen Phasen? Mal sehen, was sie hinterm Lenkrad können, sie sind ja sonst ganz nett, denn ihre Umgangsformen sind sehr freundlich und ihr Benehmen ist adrett.“ Hinein, hinaus, - stets sind sie gleich zur Stelle und helfen ihren Fahrgästen bei jeder Treppe und bei jeder Schwelle und so gewannen sie bei allen Männern und auch Frauen die Achtung, Anerkennung und auch das Vertrauen. „Will jemand Kaffe, Bockwurst oder Bier? Vielleicht auch mal ein paar Prozente? Wir haben alles für euch hier, natürlich nicht auch eure Rente.“ Und so verging die erste Nacht auch unbeschwert. Ganz Deutschland hatten wir schon hinter uns gebracht und auch die Alpen überquert und das bei miesem Wetter, bei Nebel und bei schlechter Sicht! Doch fühlten wir uns sicher, denn unsere Fahrer erfüllten sauber ihre Pflicht. So sind wir müde aber froh in der Toscana angekommen und haben dort Quartier genommen. Zimmer, Betten waren kühl. Das ist uns nicht so gut bekommen. Manchmal freut man sich auf warme Räume viel zu zeitig und wärmt sich dann mit warmen Worten gegenseitig. Auch das Ende unserer Reise wollten wir erleben und so haben wir uns nicht ergeben, denn schließlich waren wir „zu Höherem auserkoren“ und darum sind wir nicht erfroren. Schon saßen wir am nächsten Morgen wieder in dem Bus und im Vergleich zur Nacht, war das unzweifelhaft ein sehr solider Hochgenuss. Die Sonne schien, wir wurden gut versorgt. Vom Bordfunk kamen süße Töne zum Geleite. Ja, davon hatten wir geträumt und unsere Fahrer zeigten sich auch da von ihrer besten Seite. Rom war unser nächstes Ziel und über Rom, da sang und schrieb man auch sehr viel. Wir gingen in der Stadt spazieren, doch mehr zur Bildung, - weniger zum Amüsieren. Viele Dichter haben Rom beschrieben und man kann die Stadt auch wirklich lieben. Wir standen auf dem Petersplatz und sahen herrliche Gebäude und den reichen Schatz. Man zeigte uns, was so ein Vatikan an Reichtümern zusammenkratzen kann, obwohl schon in der Bibel steht, was zweifellos auch einer armen Seele frommt: Dass eher ein Kamel durch Nadelöhre geht, als dass ein Reicher in den Himmel kommt. Hier knebelt orthodoxe Nostalgie im Bunde mit dem Protz der Macht und religiösem Bangen, Erkenntnisse und auch den Mut der freien Fantasie und macht uns unterwürfig und befangen. Wo vieler Menschen Seelen so sehr an dem gefühlsbetonten Denken kranken, wirkt schon ein frommes Zeremoniell viel mehr als logische Gedanken. Ein offenes Wesen sieht hier gleich und spürt, dass gnadenlose Sklaverei zu Reichtum führt. Doch ist der Mut zum Respektieren unbequemer Fakten auch nur dem Starken angeboren. Wer seinen Geist von süßen Wünschen schaukeln lässt, bleibt davon ungeschoren. Nun Schluss mit diesem römischen Gelüste! Wir kommen zur Amalfiküste. Allein der Name bringt der Neugier und Begeisterung ein neues Hoch und neuen Schwung. Doch diese Küste zu beschreiben, muss jetzt leider unterbleiben. Da müsste man schon dicke Bücher mit den schönsten Worten füllen, um nicht das Wichtige zu unterschlagen und auch im Stenogrammstil zu zerknüllen. So bleiben wir viel lieber leise und skizzieren kurz die Reise und wie man sich auf eine eigene Weise auf solchen Straßen fortbewegen kann. Das fängt mit engen Straßen, scharfen Kurven und auch mit dem Wahnsinn an, wie man solche halbgewalkten Trassen mit dem großen Bus befahren kann. Schaut euch mal die schmalen Windungen, - die Schleifen dieser Straßen an. Man glaubt doch kaum, dass sich ein Esel dort normal bewegen kann. Auch ein Fahrradpilger hätte große Mühe – ohne dass der Pilger pennt. Selbst ein Huhn verliert aus Furcht die Eier, wenn es um so enge Kurven rennt. Und da sollen Menschen fahren, mit dem großen Omnibus, ohne dass ein Fahrgast dort vor Angst und Schrecken sterben muss, Mama mia, armer Mann, nie im Leben sah ich einen Fahrer, der das sicher meistern kann. Aber man kann offen sagen, ohne jemand anzuklagen: Willst du einen armen Fahrer sicher und auch schnell vernichten, musst du ihn auf eine solche Tour verpflichten! Ja, die lieben, schlauen Vorgesetzten wissen alles sehr viel besser und genauer. Aber Spatzen fühlen sich viel schlauer, wenn sie mal darüber lachen, weil die Chefs das selber niemals besser machen. Hebt sich der Belag der Straße seitlich nur um Millimeter an, was ein Fahrer aus dem Fahrersitz heraus, nie im Leben sehen kann und es geht um Millimeter bei dem „Fahr – Vorbei – Gezeter“, schwankt das Fahrzeug auf dem Buckel selbst bei dem geringsten Zuckel, - Mama mia, armer Mann, schon schmiert so ein kleiner Huckel auch den besten Fahrer an. Wenn dann noch das Fahrzeug wackelt, weil die Feder zu viel fackelt, Mama mia, armer Mann, schon schmiert auch die Wagenfeder selbst den besten Fahrer an. Kommt ein Luftzug von der Seite und verstärkt noch diese Pleite: Mama mia, armer Mann, schon schmiert so ein Luftzug auch den besten Fahrer an, so dass man mit Millimetern gar nicht ernstlich rechnen kann. Trotzdem forderte die Straße, dass man alles das riskiert, sonst muss so ein Fahrer passen und hat sich bei Großmäulern blamiert. Darum bleibt die Frage offen: Wer ist denn so stink besoffen, dass er so was fordern kann: Fahre ohne Beulen alle diese Orte an und bewege dich auf diesen Straßen so, dass nichts passieren kann. Mama mia, armer Mann, wehe dem, der dann nicht zaubern kann! An den Häuserecken, dort, in allen engen Kurven zeigen viele bunte Schrammen, wie gravierend viele Autos um die engen Kurven kamen. Doch Andreas und auch Nico nahmen sie ganz souverän und das müssen wir auch ehrlich diesen Beiden zugestehen. Selbst der Reiseleiter bot Erfahrung an, wie man diese engen Kurven meistern kann: „He, Andreas, du musst hupen, wenn du vor der Kurve bist, weil man in Italien so was gut versteht und auch nicht gleich vergisst. Mach ganz lange tuuut und tüüüt, denn Italien liebt Musik!“ Und das war auch wirklich so, denn Musik macht ganz Italien froh. Und so kamen dann aus allen Gassen viele Autos angeschossen und verstopften so die Straßen, dass wir alle eingeschachtelt saßen und dann ging schon gar nichts mehr, weder hin noch her und das Chaos wuchs noch mehr. Darum muss man solche Ratschläge nicht immer akzeptieren, weil dich manche davon an der Nase führen, denn: Waren wir am Ende mäuschenstill, was ein Italiener gar nicht will, sah man keinen Italiener mehr und die Straße war dann leer. Wir sagen aber auch ganz ehrlich: Manchmal war das Hupen unentbehrlich. Mit Andreas und mit Nico hatten alle Mitgefühl und wir bangten auch mit ihnen, in dem wahnsinnigen Fahrgewühl. Positano ist zum Beispiel so ein eng verschlungenes Nest, das sich in sehr schmalen Kurven an die steilen Felsen presst. Auch dem Reiseleiter, Bene Bene, standen da die Haare hoch zu einer steilen Strehne, als er sichernd um die Ecke eilte, wo sich alles was da Räder hatte, ineinander fest verkeilte. Keine staatlich eingesetzte Kraft war da zu sehen, die das Autoknäuel zerpflückt. Nirgends wollte es da weiter gehen, aber unseren Fahrern ist das doch geglückt. Ruhig und gelassen halfen sie sich gegenseitig, wie ein Dirigent und auch sein Musiker im Chor. Und so zauberten sie uns millimeterweise aus dem Chaos vor, bis der Bus aus diesem Knäuel heraus gekrochen war. O wie atmete auch Bene Bene auf und wie glättete sich sein angegrautes Haar! Ja, die Küste ist ein Märchen und sie läst auch bunte Phantasien sprießen, doch ein leidgeprüftes Fahrerpärchen kann die Küste nicht sehr gut genießen. Die Amalfiküste ist ein zauberhaftes Küstenstück. Sie konnte uns viel Schönes schenken: Den Anblick dieser hohen Klippen mit den grauen Nieschen und den grünen Senken, mit bizarren Felsengruppen und den Häusern an den Hängen, - auf den Kuppen, die die Landschaft wie den Blumenteppich weben und ihr ganz besondere Reize geben. Das Meer lag uns zu Füßen, mal blau wie Enzian, mal grün wie ein Smaragd, die Sonne schien, um uns zu grüßen, in ihrem festgelegten Takt.   Ein Heer von Tante – Emma – Läden in den engen Gassen zog offen oder scheu die Fäden, um unser knappes Geld zu fassen, natürlich nie zu eigenen Schäden. Doch hatten sie auch viel zu bieten, auch wirklich schöne Dinge, nicht nur Nieten und so verschwand auch manches Souvenir in schmalen oder breiten Tüten. Fast alles (bis auf die Betreuer) war sehr teuer, aber alle hatten das Gefühl: Hier bietet man den Gästen auch sehr viel. Und wenn wir später wieder neue Sonne, neues Leben tanken, dann wissen wir: Wir haben das auch unseren Fahrern zu verdanken. Auch am nächsten Tage blieben wir auf keinen Fall zu Hause. Doch unsere beiden Fahrer bekamen endlich eine Ruhepause. Nach Capri brachte uns ein Kapitän, damit wir diese schöne Insel von allen Seiten sehn und natürlich auch betreten können, wenn wir uns das einmal gönnen. Aber dieses Kronjuwel auf dem Planeten hätten wir wohl ohne unsere Fahrer nicht betreten, denn in Sorrent kommt man nur dann auf so ein Boot, wenn man da vorhanden ist, sonst wird man nicht einmal vermisst.   Der letzte Tag an der Amalfiküste brach mit Regen an. Pompeji und die Stadtrundfahrt in Napoli standen auf dem Plan und unsere beiden Fahrer mussten wieder ran. Auch Napoli hat schmale Gassen, enge Kurven und auch einen starken Stadtverkehr. Doch wir staunten hier nicht mehr, als uns Nico und Andreas durch die Kurven brachten, denn wir hatten uns gewöhnt, ihre Fahrkünste zu achten. Von wegen: Keine alten Hasen! Die Zweifel waren weggeblasen. Nun wussten wir schon lange, wir können uns auf sie verlassen und darum war uns nicht mehr bange in diesen engen Straßen. Noch einmal brauchten wir das Glück und auch die künstlerische Perfektion der Buspiloten, um eine Serpentine Stück für Stück in engsten Kurven nächtlich auszuloten. So kamen wir in Garda an, - vom langen Sitzen nicht mehr sehr elastisch. Die Sinfonie, die sich dem Auge bot, war märchenhaft und ganz phantastisch. Weit unter uns erstrahlte dieser große See, umrahmt von tausend bunten Lichtern, wie eine zauberhafte, reich geschmückte Fee mit strahlenden Brillanten und Smaragdgesichtern. Aus Neptuns Reich ein Zauberschloss; ein Blick in einen Garten Eden, aus dem die Pracht auf unsere Erde floss, für alle Zeiten und für jeden. Doch konnten wir auch hier nicht länger träumen. Der Zeitplan mahnte uns, nichts zu versäumen. Und so bestiegen wir den Reisebus, der uns nach Hause bringen muss und das mit Fahrern, die wir kennen und die uns so vertraut geworden sind, dass wir sie gerne unsere Freunde nennen. Wir wünschen unserem Fahrerpersonal auf allen Wegen nur das Allerbeste! Das Glück begleite sie in jedem Fall und auch die denkbar besten Reisegäste. Noch etwas wollen wir den Fahrern gerne gönnen: Es soll sich jeder auf den Anderen stets verlassen können! Und wenn wir alle auseinander gehen, ein jeder wohl auf seine eigene Weise, dann sagen wir jetzt: Danke schön, für die gelungene und auch eindrucksvolle Reise!                                                                                         Erich Totzek                                                                           Im Auftrag der Reisegruppe                                                                                        15.11.2008
Reisen
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Danke, den Busfahrern Ein herzliches Dankeschön für unsere Fahrer von allen Reiseteilnehmern zum Abschluss der Fahrt vom 25. bis 29.04.07 an die Versilia-Küste. Ihr ward so sehr gewissenhaft, so hilfsbereit und aufmerksam, dass unser Fahrgastkollektiv auf den Gedanken kam, Euch unsere höchste Anerkennung auszusprechen! Das Glück begleite Euch beim Fahren, Fliegen, Zechen! Stets sollt Ihr jede Kurve kriegen und niemals eine Strafe blechen. Und dass wir gerne weiter Eure Gäste bleiben wollen, (die vielen Braven und viel weniger die Frechen), und weiter unsere Anerkennung zollen, das können wir Euch ganz getrost versprechen!